“Every piece of music tells a story,” says Mrs Sivan, the Russian piano teacher in Anna Goldsworthy’s memoir “Piano Lessons.” Does it really? Music is the language of emotions. The nuances are much more subtle than anything you could ever put into words. Even poetry hardly comes close.
In teaching, it is quite a common practice to use stories in order to illustrate the emotional content of the music. I just did it at a lesson last week, when my student was playing nothing but “the notes” of her sonatina. First subject: “You wake up and stretch, it’s a beautiful day, and it’s the day when you’re moving into a beautiful new house. 2nd subject: “You get on the way, enjoy the ride, and at the end, you arrive at the house.” I left it up to her to come up with something for the development and the recapitulation. She asked me to make a suggestion: “Maybe you can’t find the keys, and you have to find a way to get in.” “What about this?” she asked, and pointed to the spot where there’s an unexpected turn to minor in the recapitulation. Actually, that was the moment where I knew she had understood the message. “Maybe there’s a ghost in the house.” “And the end?” “Well, I guess the ghost is a good spirit.”
Does music really tell a story? In Goldsworthy’s book, 9-year old Anna makes up a story to go with the slow movement of a Mozart Sonata. The story is completely “off the wall”; “even I didn’t believe it,” the author writes.
Music has the power to speak directly to the emotions, no matter how we feel at the moment when we hear it. It can miraculously process, and even change emotions, but depending on our current state of mind, we can’t always connect to it when we hear it or when we play it. That’s the moment where images, stories, can build the bridge.
Of course, there are numerous pieces of music that illustrate stories, landscapes, pictures, situations. Mussorgsky’s “Pictures of an Exhibition” is playing on the radio. Mussorgsky wrote the music under the impression of his friend’s death, the painter Victor Hartmann. I saw an edition once that had prints of the pictures, and it makes you wonder how these paintings, some of them only sketches, could inspire music whose power and intensity exceeds them by far. The pictures inspired the composer, and the music expresses the emotions they stirred up in him, as he was grieving over his lost friend.
Music that explicitly follows a program expresses emotions, and so does “absolute music”, like Bach’s Preludes and Fugues. Stories and images can help to make the connection, but they can also distract - and that's when it becomes questionable in teaching and performing. The story, the image, becomes an end in itself, starts to lead a life of its own, and distracts from the sound.
“My child, we must work,” says Mrs Sivan after Anna presents her story, that missed the point. Mrs Sivan often uses images and stories in her teaching. Her creative and humorous analogies are delightful: “You must find emotional response to your dynamic. Pianissimo can mean lullaby, or it can means enormous tragedy, you have lost your voice...And of course, pianissimo for elephant is still fortissimo for rabbit.” Yet, everything she says is always directed towards the object of the musician’s task: shaping the sound and “becoming the music,” - the sound and the music that comes from within.
Accompanying Anna on her way towards the accomplishment of that goal throughout her training as a concert pianist is an inspiring, fascinating and accessible read for musicians and non-musicians alike.
“Jedes Musikstück erzählt eine Geschichte,” sagt Mrs Sivan, die russische Klavierlehrerin in Anna Goldworthy’s Memoir “Klavierstunden.” Ist das wirklich so? Musik ist die Sprache der Emotionen. Die Nuancen sind viel feiner als man es je in Worte fassen könnte, sogar wenn es sich um Gedichte handelt.
Im Unterricht verwendet man öfter Geschichten, um den emotionalen Gehalt eines Stückes anschaulich und fassbar zu machen. Gerade letzte Woche habe ich es noch getan, als meine Schülerin “nur die Töne” ihrer Sonatine spielte. Erstes Thema: “Du stehst auf und streckst Dich, es ist ein wunderschöner Tag, und Du ziehst um, in ein schönes neues Haus. Zweites Thema: Ihr macht Euch auf den Weg, geniesst die Fahrt, und schliesslich kommt Ihr an.” Ich forderte sie auf, sich für die Durchführung und die Reprise selber etwas einfallen zu lassen. Ein Vorschlag: Vielleicht könnt Ihr die Schlüssel nicht finden, und müsst einen anderen Weg finden, hineinzukommen.” “Wie ist es denn hiermit,” fragte sie und zeigte auf eine unerwartete Wendung nach Moll in der Reprise. Das war der Moment, wo ich wusste, dass meine Botschaft angekommen war. “Vielleicht ist ein Gespenst im Haus.” “Und das Ende?” “Es ist ein freundliches Gespenst.”
Erzählt die Musik wirklich eine Geschichte? In Goldworthy’s Buch erfindet die neunjährige Anna eine Geschichte zum langsamen Satz einer Mozartsonate. Die Geschichte ist völlig aus der Luft gegriffen, “ich glaubte sie selber nicht,” schreibt die Autorin.
Musik hat die Kraft, Gefühle direkt anzusprechen, egal wie wir uns in dem Moment fühlen, wo wir die Musik hören. Sie kann auf wunderbare Weise helfen, Gefühle zu verarbeiten und sogar zu verändern, aber je nachdem wo wir uns gerade geistig befinden, wenn wir sie hören oder spielen, klappt manchmal die Verbindung nicht. In solchen Situation können Bilder und Geschichten die Blockade überbrücken.
Natürlich gibt es viele Musikstücke, die Geschichten, Landschaften, Bilder und Situationen illustrieren. Das Radio spielt gerade Mussorgksky’s “Bilder einerAusstellung.” Mussorgsky komponierte die Musik unter dem Eindruck des Todes seines Maler-Freundes Victor Hartmann. Ich habe einmal eine Ausgabe gesehen, in der die Bilder abgedruckt waren, und mich gefragt, wie sie, z.T. nur Skizzen, Musik inspirieren konnte, die die Intensität und Ausdruckskraft der Bilder bei weitem übersteigt. Sie inspirierten den Komponisten, und die Musik drückt die Gefühle aus, die sie in ihm hervorriefen unter dem Eindruck der Trauer um den toten Freund.
Auch Programmusik drückt Gefühle aus, genauso wie “absolute Musik,” z.B. Bachs Präludien und Fugen. Gschichten und Bilder können die Verbindung herstellen, aber sie können auch ablenken - und das kann beim Unterrichten und Spielen bedenklich werden. Die Geschichte, das Bild,wird zum Selbstzweck, beginnt, ein Eigenleben zu führen und lenkt ab vom Klang.
“Mein Kind, wir müssen arbeiten,” sagt Mrs Sivan, nachdem Anna ihre Geschichte erzählt hat, die am musikalischen “Thema” vorbeigeht. Mrs Sivan benutzt oft Bilder und Geschichten in ihrem Unterricht. Ihre kreativen und humorvollen Analogien sind herrlich zu lesen: “Du musst emotionale Anwort zu Dynamik finden. Pianissimo kann bedeuten Wiegenlied, oder grosse Tragödie; du hast Deine Stimme verloren...Und natürlich, pianissimo für Elefant ist fortissimo für Kaninchen.” Alles, was sie sagt, ist aber auf die Aufgabe des Musikers gerichtet, den Klang zu formen, und selbst zu Musik zu werden; zu Klang und Musik, die nicht aufgesetzt oder imitiert sind, sondern “von innen” kommen.
Anna während ihrer Ausbildung zur Konzertpianistin auf dem Weg zu diesem Ziel zu begleiten ist ein inspirierendes, faszinierendes und zugängliches Lesevergnügen sowohl für Musiker als auch für musikalische Laien.
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