“John, guess what, this was the first organ concert that didn’t give me a headache, because it wasn’t so loud” a friend of mine complimented the performer John Sheridan after the concert on Sunday. Whatever I was just thinking stopped short. Holli had just expressed what I had missed at the recital - I don’t mean the headache, of course - but something hadn’t felt quite right about the sound, and it was something that was definitely not John’s fault.
“John, stell’ Dir vor, das war das erste Orgelkonzert von dem ich keine Kopfschmerzen bekommen habe, weil es nicht so laut war,” mit diesen Worten gratulierte eine Freundin von mir dem Organisten John Sheridan nach seinem Konzert am Sonntag. Ich stutzte. Holli hatte gerade zum Ausdruck gebracht,was ich an dem Konzert vermisst hatte - natürlich nicht die Kopfschmerzen - aber da fehlte etwas im Klang, und es war klar, das John nichts dafür konnte.
His playing was excellent, completely convincing musically and technically. The registration was exquisite, and the choice of repertoire showed the variety of the instrument, featuring some pieces that you rarely hear: Bach’s Prelude and Fugue in c-minor BWV 546 and the Trio Sonata in c-minor BWV 526, Five of the Six Studies in Canonical Form op. 56 for Organ or pedal piano by Schumann, Mozart’s “Piece for a Clockwork Organ” the second Organ Sonata by Hindemith and the Prelude in F-major BuxVW 145 by Buxtehude.
Er spielte ausgezeichnet, musikalisch und technisch vollkommen überzeugend. Die Registrierung war äusserst nuanciert, und die Repertoireauswahl zeigte die Vielseitigkeit des Instruments, mit einigen Stücken, die man nicht allzu oft hört: Bach’s Präludium und Fuge in c-moll, BWV 546, die Triosonate in c-moll BWV 526, fünf der “Sechs Stücke in kanonischer Form für Orgel oder Pedalflügel op 56 von Schumann, Mozarts “Stück für ein Orgelwerk in einer Uhr”, die Sonate Nr 2 von Hindemith, und das Präludium und Fuge F-Dur von BuxVW 145 von Buxtehude.
What was wrong with the sound? My mind went back to the organ concerts of my childhood. Growing up in Cologne, Germany, the organs I knew were big, and the churches were huge. My mother used to take me to the free organ recitals at Cologne Cathedral that took place ever Wednesday evening throughout the summer
Was stimmte nicht mit dem Klang? In Gedanken sah ich mich zurückversetzt in meine Kindheit. In Köln, wo ich aufwuchs, waren die Orgeln gross und die Kirchen riesig. Meine Mutter nahm mich schon früh zu den kostenlosen Orgelkonzerten im Kölner Dom mit, die den ganzen Sommer über Mittwochs abends dort stattfanden.
On entering the cathedral you left the outside world behind. It was cool, dark and quiet inside. A smell of incense mixed with the scent of the past, every stone still breathed the presence of people who had been there long ago. There was some apprehension as the time drew near when the concert was supposed to begin, it could start any moment now, and you better be prepared.
Schon beim Eintritt in die Kathedrale liess man die Welt hinter sich. Innen war es kühl, dunkel und still. Der Geruch von Weihrauch, gemischt mit Vergangenheit, hing in der Luft, Noch immer atmete jeder Stein die Gegenwart von Menschen, die lange vor uns hier gewesen waren. Die Spannung stieg, wenn die Zeit des Konzertbeginns heranrückte. Jeden Moment konnte es beginnen, und es war ratsam, vorbereitet zu sein.
With the first note, more often a chord, a passage , a wave of sound swept over you, whose source remained in the dark. It filled every corner and every niche of the vast space, taking possession of your body and soul. You were drowned in an ocean of sound, making you feel infinitely small and uplifted at the same time. The organ also has quiet sounds, of course, but they seemed to come from nowhere, from one of the many chapels off the main aisle maybe, or a balcony high up under the ceiling.
Mit dem ersten Ton, Akkord, der ersten Passage fegte eine Welle von Klang über uns hinweg, deren Ursprung im Dunkeln blieb. Sie füllte jede Nische des Raumes und nahm Körper und Seele in Besitz. Man ertrank in einem Meer von Klang, fühlte sich gleichzeitig klein und erhoben. Die Orgel hat auch leise Töne, aber sie kamen von nirgendwoher, einer Seitenkapelle vielleicht, oder einem Balkon hoch unter der Decke.
I didn’t “understand” the music back then, I didn’t know anything about the voices, or the form, or the color of sound that I heard. I wasn’t able to listen to the music the way I do know. Some pieces I disliked, mostly the shrieking dissonant contemporary works. Yet, the mere presence of the sound was awe-inspiring. I would look up at the at the stained glass windows, and watch the daylight fading, or cast my eyes down to the floor, trying to avoid the glare of a grotesque face carved in stone, staring at me from the height of a column. In this presence, the sound would send my imagination on a journey.
Damals “verstand” ich die Musik noch nicht. Ich wusste nichts über die Stimmen, oder die Form, oder die Klangfarbe die ich hörte. Ich konnte nicht so zuhören, wie ich das heute kann. Manche Stücke mochte ich überhaupt nicht, meistens die schrillen, dissonanten zeitgenössischen Kompositionen. Aber die blosse Gegenwart des Klanges war ehrfurchtgebietend. Ich sah hinauf zu den bunten Glasfenstern, wo das Tageslicht langsam verblasste, oder auf den Fussboden, um dem Blick einer steinernen Fratze auszuweichen, die von einem Säulenkapitell auf mich herabstarrte. Der Klang der Orgel schickte meine Fantasie auf die Reise.
Compared to those experiences, whose presence I wasn’t aware of, the concert at All Souls felt so “human.” I was listening to an organ recital in the plain, open space of the sanctuary, surrounded by friends and familiar faces . My mind was following the voices of each composition. Interestingly, my favorite piece turned out to be the Hindemith Sonata. John was playing the organ in the organ loft in the back of the church, and you could watch every move on a big screen that had been mounted in the front.
Verglichen mit diesen Erfahrungen, deren Lebendigkeit mir nicht bewusst war, erschien das Konzert in der All Souls Kirche so “menschlich.” Umgeben von bekannten Gesichtern und Freunden hörte ich mir in dem offenen, übersichtlichen Kirchenraum von All Souls ein Orgelkonzert an. Ich verfolgte die Stimmen der Kompositionen. Interessanterweise gefiel mir die Hindemith Sonate am besten. John spielte die Orgel auf der Orgelempore, die sich hinten über dem Eingangsbereich der Kirche befindet, und auf der grossen Leinwand, die vorne vor dem Altar aufgebaut war, konnte man jede Spielbewegung mitverfolgen.
It was great playing, and it was a great concert. For John, who is director of music at Christ Church New Brunswick, NJ I wish that, one day, he gets to play under the magic spell of an ancient gothic cathedral.
Es war ausgezeichnetes Spiel, und es war ein hervorragendes Konzert. John, der Krichenmusikdirektor an der Christ Church in New Brunswick, NJ ist, wünsche ich, dass er eines Tages die Gelegenheit bekommt, unter dem Einfluss des unvergleichlichen Zaubers einer alten gotischen Kathedrale zu spielen.
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