„Take
time,“ my friend Raj Bhimani said, when I played the Schubert Sonata for him
yesterday. He knows the piece well, has performed it himself – in fact, it was
that memorable concert when I first fell in love with the composer’s late
sonata in A-major.
„Take
time when you need it, for places where the music wants to expand, for phrases
that take longer to wind down, for places that are technically difficult, for
big leaps. Sometimes, the composer doesn’t want us to get there in time.“
Robbing
time – this is the literal translation for the musical term rubato. „And don’t make it up,“ my
teacher Seymour Bernstein usually adds. He’s been pointing out the same things
as Raj, but somehow, I didn’t get the message. And when I recorded the piece
today during practice, I realized that, instead of slowing down when the music
becomes dramatic I’m speeding up as if I can’t wait to get past the hurdle.
Let’s
face it, I’ve been “spinning in the hamster wheel” since the studio recital in
early February. Teaching continued, and preparing students for the community
recital last Sunday, and registering them for end-of the-year auditions. Those
things require some formalities, but also time for thought and coordination. In
addition to that I had three lecture recitals coming up in March, that needed
to be prepared and practiced.
Three
weeks after the last lecture, this Sunday’s concert is coming up. It wasn’t
planned that way, but the concert venue where we had reserved April 25th
closed in January, and we were fortunate to get April 10th at All
Souls. Life happens…
This
is my first public recital in New York City, and I’ve never performed the
program before: Schubert’s Sonata in A-major D 959 (playing time about 40
minutes) and, together with Devony Smith and Michael Maliachel, two wonderful
soloists from the choir where I sing, Schumann’s song cycle “Myrthen” op 25.
That’s 26 songs, mostly short, not too challenging technically, but it’s still
a lot of music to get into your mind.
At
this point I’m not even thinking of the music I need to learn for choir. MusicaViva’s next concert is coming up on May 1st, and some of the
repertoire for the Sunday services until
then is not exactly easy, either.
In
times like that, the three hours I reserve for practicing piano every day fly
by before I know it. On Monday, I spent most of the day practicing, something
like seven hours. It was my first day without appointments in a long time. In
between practice sessions I robbed a little time to do other things that didn’t
really need to be done.
I made
a big pot of soup from the two pounds of carrots I brought home from the
community recital the day before. A well-meaning person brought them in for
snacks afterwards, but the kids went for the chips and cookies. So would I
after a performance, but now thanks to the carrots, I already have lunch for
the week.
I called
a friend and we had a nice long chat. Towards evening the rain finally stopped.
I went for a short walk, and returned refreshed, before going back to the piano
for a last practice session in the evening.
There are many things you can do to get some rubato
into your every day life, for example:
Siddhartha and Genie Ramses
Activities like these are necessary to avoid getting get crushed, while trying to squeeze more and more into less and less time, and in the end, the breathlessness finds its way into the music as well.
You can also write a blog entry, or, if you live in the
Rubato - sich Zeit nehmen, die man eigentlich nicht
hat
„Lass Dir Zeit,“ sagte mein Freund Raj Bhimani gestern, nachdem ich ihm die Schubert Sonata vorspielte. Er kennt das Stück gut,
hat es selber aufgeführt – in der Tat war es dieses denkwürdige Konzert, dass
meine Liebe zu Schuberts später A-Dur Sonate entfachte.
„Nimm Dir Zeit, wenn es nötig ist, für
Stellen, wo die Musik sich ausdehnen will, für Phrasen, die langsamer
ausklingen wollen, für technisch schwierige Stellen, für grosse Sprünge.
Manchmal will der Komponist nicht, dass wir rechtzeitig ankommen.“
„Zeit stehlen“ - das ist die Bedeutung des
musikalischen Begriffes rubato. „Und gib sie nicht zurück“ setzt Seymour
Bernstein, mein Lehrer, meistens hinzu. Er hat mir ähnliche Dinge gesagt wie
Raj gestern, aber irgendwie ist die Botschaft nicht angekommen. Als ich das
Stück heute beim Üben aufnahm, bemerkte ich erst richtig wie ich mich immer
beeile, wenn die Musik dramatisch wird, als könnte ich es nicht erwarten, das
Hindernis hinter mich zu bringen.
Die Sache ist, schon seit dem Konzert meiner
Schüler Anfang Februar bin ich „im Hamsterrad.“ Der Unterricht ging nach dem Konzert natürlich weiter. Viele wollten im öffentlichen Stadtkonzert spielen, das
letzten Sonntag stattfand, und wieder andere mussten für die Beurteilungsvorspiele
zu Ende des Schuljahres angemeldet werden. Das sind Formalitäten,
administrative Dinge, die aber auch einiges an Zeit und Überlegung in Anspruch
nehmen.
Im März hatte ich drei Vortragskonzerte in
der Erwachsenenbildung bei der All Souls Kirche, die Vorbereitung und Proben
erforderten.
Drei Wochen nach der letzten Veranstaltung
steht nun das Konzert am kommenden Sonntag an. So war es ursprünglich nicht
geplant, aber der Saal, den wir für den 25. April gebucht hatten, machte im
Januar zu. Wir hatten Glück, dass bei All Souls noch der 10 April frei war.
Dies ist mein erstes öffentliches Konzert in
New York City, und ich habe das Programm noch nie aufgeführt: Schubert’s Sonate in A-major D 959, die ungefähr 40 Minuten dauert, und, zusammen mit Devony
Smith und Michael Maliachel, zwei hervorragenden Solisten aus dem Chor wo ich
mitsinge, Schumanns Liederzyklus „Myrthen“ op 25. Das sind 26 Lieder, technisch
nicht allzu schwierig für das Klavier, aber trotzdem viel Musik, die man in den
Kopf, ins Gefühl und in die Finger bekommen muss.
An die Musik, die ich für Musica Vivas nächstes Chorkonzert am 1. Mai lernen muss denke ich im Augenblick lieber gar nicht
erst, und das Repertoire für die Sonntagsgottesdienste bis dahin ist auch nicht
ohne.
Da fliegen die drei Stunden, die ich täglich
fürs Klavierüben freihalte, dahin wie nichts. Am Montag habe ich so ziemlich
den ganzen Tag geübt, sieben Stunden oder so. Es war der erste Tag ohne Termine
seit langer Zeit. Zwischendurch tat ich einige Dinge, die nicht unbedingt sein
mussten.
Ich kochte einen grossen Topf Suppe von den
zwei Pfund Möhren, die ich am Vortag vom Stadtkonzert der Schüler mit nach Hause gebracht hatte.
Ein wohlmeinender Mensch hatte sie für das „Erfrischungsbuffet“ mitgebracht,
aber die Kinder fielen über die Chips und Süssigkeiten her. Würde ich auch so
machen nach einem Konzert, aber dank der Möhren habe ich jetzt schon
Mittagessen für diese Woche.
Ich verbrachte geraume Zeit am Telefon bei
einem gemütlichen Schwatz mit einer Freundin. Gegen Abend hörte der Dauerregen
auf, und ich konnte einen kleinen Spaziergang machen, bevor ich ans Klavier
zurückging.
Es gibt vieles was man tun kann, um ein
bischen rubato in den Alltag zu
bringen, z.B:
Vögel beobachten, hier demonstriert von Kater Siddhartha
Vögel beobachten, hier demonstriert von Kater Siddhartha
Das Frühstück dekorieren
Handarbeiten
Solche Dinge sind nötig, damit man nicht atemlos wird bei dem Versuch, immer mehr in immer weniger Zeit hineinzustopfen, so dass am Ende sogar die Musik atemlos wird.
Handarbeiten
Solche Dinge sind nötig, damit man nicht atemlos wird bei dem Versuch, immer mehr in immer weniger Zeit hineinzustopfen, so dass am Ende sogar die Musik atemlos wird.