The first “Member Musicale” of the Leschetizky Association that I attended took place in a Manhattan High Rise near the Juillliard School. The elevator zoomed up the 57th floor. The hallway was unspectacular and quiet, except for the sounds of voices and fragments of repertoire that emerged from a door in the back. I wondered about the challenges of hosting a musical gathering in an apartment building on a Sunday afternoon and figured that, with Juilliard so close by, our host was probably not the only music enthusiast.
People were milling around in the living room, talking and trying to try the piano before the beginning of the program. It stood in front of floor-to-ceiling windows that revealed a spectacular view of Midtown Manhattan and the Hudson River. I found it hard to focus on the music when my turn came to play.
Located in rural New Hampshire at the time, I was looking into possibilities to relocate to the NYC area and make a living as an independent teacher and freelance musician. Exciting on the one hand, it was also scary to imagine being on my own after a lifetime of teaching at community music schools. There was more to it than the challenge of finding students. What about my own progress, without the performance opportunities the school provided, and students and colleagues, who lend a friendly ear to a recital program in the making?
I didn’t play very well at that first gathering, but when I left I knew I’d found a group of like-minded spirits. As we settled down for snacks and conversation after the program, I made some acquaintances. For some people teaching and performing is a profession. Others work in non-musical fields. Some have participated and even won prizes in national and international amateur competitions. I marvel how they find the time and motivation to bring advanced repertoire to performance level.
Francois Nezwazky in Concert |
The group is open to all members of the Leschetizky Association and usually meets every 4-6 weeks. Frequency and dates depends on the availability of hosts, who own a good instrument and a living room large enough to accomodate ten, twenty and sometimes more people wishing to share their efforts at the piano. With tireless commitment, François Nezwazky organizes the meetings and puts the program together.
After the public concert:Terri Eder, Young-Ja Esko, Deborah Fortier,
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A committee selects the performers for the annual public concert at the Tenri Cultural Center in NYC. Fortunately, this has never turned the gatherings into “juries.” Suggestions and support are offered on a personal basis, but there is no formal discussion after the program. Individual goals vary - someone may try out a piece for an upcoming recital, while someone else plays a heartfelt tribute to the memory of a loved one who has passed on.
14 years have passed since my first encounter with the group. Everybody is getting better. We’ve kept the music going - through Hurricane Sandy, the hopeful years of the Obama administration, the political chaos that followed - and the Pandemic.
As soon as everything shut down, meetings were moved to Zoom. Initially, the sound left much to be desired. François Nezwazky and Steve Boyce threw themselves into the task of researching the technology and assisted everyone in improving their personal setup. The isolation of the Pandemic has only strengthened the musical bonds. The group has been meeting every 3 weeks, and even continued through the summer. Everybody is practicing, so there’s no shortage of repertoire. Programs often last two hours and more.
Without space restrictions, the music can be shared with friends and family across the country and overseas. Private spaces are opened to the world and for once, pianists get to perform on their own instruments. With concert halls closed, music is shared in the places where life happens. I hope we’ll preserve that spirit and continue to offer those opportunities, even when it’s possible to meet again in person.
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In freundlicher Umgebung gemeinsam Musik erleben- Vorspieltreffen der Leschetizky Association
Das erste Vorspieltreffen der Leschetizky Association, an dem ich teilnahm, fand in einem Hochhaus bei der Juilliard School in Manhattan statt. Der Aufzug katapultierte mich in den 57. Stock. Der Flur war unauffälllig und still, mit Ausnahme der Stimmen und der Klaviertöne die irgendwo aus der hintersten Ecke kamen. Wie reagierten wohl die Nachbarn auf ein musikalisches Treffen am Sonntag nachmittag, fragte ich mich - aber so nah an einer Musikhochschule war ja unser Gastgeber vielleicht nicht der einzige Musikbegeisterte im Haus.
Die meisten Plätze waren bereits besetzt als ich das Wohnzimmer betrat. Man unterhielt sich angeregt und probierte zwischendurch kurz den Flügel aus. Der stand vor einem riesigen Fenster mit fesselndem Ausblick auf Midtown Manhattan und den Hudson River. Ich fand das ziemlich ablenkend beim Spielen und hatte Mühe, mich auf die Musik zu konzentrieren.
Ich wohnte damals noch auf dem Land in New Hampshire und suchte nach Möglichkeiten, mich in der Nähe von New York niederzulassen. So sehr ich mich nach der Grossstadt sehnte, so beängstigend war die Aussicht auf eine selbständige berufliche Existenz nach 30 Jahren als Musikschullehrerin. Das betraf nicht nur die Suche nach Schülern, sondern auch nach persönlichen beruflichen Kontakten und Gelegenheit zum Vorspielen.
Nach dem Programm blieb man noch eine Weile beisammen. Snacks und Getränke wurden serviert; im Gespräch erfuhr ein bischen mehr über die anderen Gäste. Manche sind Berufsmusiker, andere pflegen das Klavierspiel als Hobby - zum Teil auf sehr hohem Niveau, bis hin zur Teilnahme an nationalen und internationalen Amateurwettbewerben. So viel Motivation und Disziplin sind bewundernswert und inspirierend. Ich spielte nicht besonders gut bei diesem ersten Treffen, aber ich verliess es mit dem Gefühl, eine Gruppe Gleichgesinnter gefunden zu haben.
Mitgliedschaft in der Leschetizky Association ist die einzige Voraussetzung für die Teilnahme an den Vorspieltreffen, die alle 4-6 Wochen stattfinden. Die Häufigkeit hängt davon ab, dass ein Gastgeber verfügbar ist, der einen guten Flügel besitzt und ein Wohnzimmer, in dem zehn bis zwanzig - manchmal auch mehr- Personen Platz finden.
Francois Nezwazky im Konzert |
Mit großem Engagement bemüht sich François Nezwazky um geeignete Räumlichkeiten, und stellt die Daten und Programme zusammen. Ein Kommitee bestimmt die Teilnehmer des öffentlichen Konzertes, das einmal im Jahr im Tenri Kulturzentrum in Manhattan stattfindet. Zum Glück hat das den Treffen nie den Charakter von Probevorspielen gegeben. Man unterstützt sich gegenseitig mit Ermutigung und Vorschlägen, aber die Beiträge werden keiner öffentlichen Kritik unterzogen. Das Konzert ist eine Veranstaltung unter vielen, und nicht jeder ist an einem öffentlichen Auftritt interessiert.
Nach dem Abschlusskonzert: Terri Eder, Young-Ja Esko, Deborah Fortier, Francois Nezwazky, Neil McKelvie, Mark Gordon, Lou Dalaveris |
Bei den Treffen im privaten Rahmen ist das Ausprobieren eines Repertoirestückes genauso willkommen wie eine Aufführung zur Erinnerung an wichtige persönliches Ereignis oder liebe Verstorbene.
14 Jahre sind seit meiner ersten Begegnung mit der Grppe vergangen - und alle spielen heute besser als damals. Wir haben die Musik am Leben gehalten - durch Hurricane Sandy, die hoffnungsvollen Jahre der Obama-Regierung, das darauf folgende politische Chaos - und die Pandemie.
Unmittelbar nach Beginn des Lockdowns wurden die Treffen auf Zoom verlegt. Anfangs liess die Klangqualität viel zu wünschen übrig. François Nezwazky und Steve Boyce recherchierten die Technologie und assistierten jedem einzelnen Teilnehmer bei der Verbesserung von Ausrüstung und Internetverbindung.
Die Gruppe trifft sich jetzt etwa alle 3 Wochen, sogar während der Sommermonate. Alle finden Zeit zum Üben und es mangelt nie an Repertoire. Unter 2 Stunden Programm kommen wir selten weg.
Bei den Live Treffen bleiben wir aus praktischen Gründen unter uns. Da sich das Wohnzimmer auf Zoom beliebig erweitern lässt, können sich nun Familienmitglieder und Freunde im ganzen Land und darüber hinaus zuschalten. Das gilt auch für interessierte Spieler. Ein großer Vortreil der Situation: endlich bekommt man als Pianist mal die Gelegenheit, auf dem eigenen Instrument vorzuspielen.
In der Isolation der Pandemie hat sich die musikalische Verbindung nur verstärkt. Musik ist wichtiger denn je und privater Wohnraum öffnet sich der grossen Welt - gemeinsames Musikerleben nicht im Konzertsaal, sondern da, wo das tägliche Leben stattfindet. Ich hoffe, wir werden diese Idee und dieses Angebot auch dann aufrechterhalten, wenn persönliche Treffen wieder möglich sind.