Wednesday, February 15, 2012

A Different Approach to Valentine's Day / Ein anderer Ansatz zum Valentinstag


Even if you’re perfectly convinced that you enjoy the freedom of being single and love living alone, the commercial bustle around Valentine’s Day can easily send a slight  hunch of doubt in your direction - a feeling that you may be missing out on something, or that something is wrong with you.
“It’s all about the shops, and making money,” my mother would have said. She couldn’t stand Mother’s Day and forbade us to celebrate something so fake. Every day was Mother’s Day, and you couldn’t make up what you had missed out on during the rest of the year. 
When I grew up, we didn’t celebrate Valentine’s Day in Germany. I first encountered it during my exchange student year in the United States in 11th grade, and I was slightly bewildered at the little Valentine’s notes and gifts that high school students gave to each other, and to their favorite teachers. In general, I found people much more open in sharing their feelings than they were where I came from. There was something liberating about it, but the frequent use of the word “love” was confusing.
   
Americans love everything from ice cream to their children. As a foreigner, you have to learn how to deal with that. In German, the word “Love” = “Liebe”, spelled with a capital L, denotes the real thing, the one and only, something precious that you neither waste nor throw around. The word is to be used with caution so that it doesn’t lead to misunderstandings. At the same time, German offers many ways to differentiate and describe different kinds and levels of affection - it is more subtle than English in that way.   
Germans do celebrate Valentine’s Day these days. I don’t know whether that goes along with a change in the way they use the language.  
The commercial take on it may be trashy and false, at the same time, what’s wrong with a celebration, and be it a celebration of possibility? Celebrations stand for joy, and joy is fuel that keeps love alive, through the times when the road gets rough, and requires commitment more than anything else. 
At second thought, I don’t know whether the somewhat exclusive German take on “love” is such a good idea. It is not always the big, overwhelming emotion, it often comes in little sparks of kindness, resonance, reflection, and you can find them, if you tune in and look, and listen. And, often neglected or forgotten, there is the appreciation and love of yourself. So, whether you’re single or not, you might just do something for yourself on Valentine’s Day and every day. I let go of a couple of things today that pretended to be more important than they actually were, and enjoyed some extra time at the piano .     

"All my Love for Music" my friend Birgit called this quilt.
She made it for me when I left for the United States 10 years ago 

Cappuccina doesn't always like to share me with the piano.
 She prefers contemplative music, as it is more compatible
with her sitting on my lap while I play.
Der kommerzielle Rummel um den Valentinstag ist geeignet, selbst in den eingefleischtesten Singles leichte Zweifel hochkommen zu lassen - ein Gefühl, dass man möglicherweise doch etwas verpasst, oder das irgendwas mit einem nicht stimmt.
“Das geht alles nur um die Geschäfte und ums Geldverdienen,” würde meine Mutter gesagt haben. Sie konnte den Muttertag nicht ausstehen, und er durfte bei uns zu Hause nicht begangen werden. Jeder Tag war Muttertag, und man sollte bloss nicht denken, dass man an einem Tag gutmachen konnte, was man den Rest des Jahres über verpasst hatte.  
Als ich aufwuchs feierte man in Deutschland keinen Valentinstag Er begegnete mir zum ersten Mal während meines Austauschschülerjahres in den USA in der Klasse 11, und ich war etwas verwundert über die kleinen Geschenke und Grüsse, die die Schüler untereinander austauschten, und auch die Lieblingslehrer wurden bedacht. Allgemein fand ich die Menschen viel offener darin, ihre Gefühle mitzuteilen, als da wo ich herkam. Es hatte etwas Befreiendes, aber der häufige Gebrauch des Wortes “Liebe” war auch verwirrend.
Amerikaner lieben alles - vom Speiseeis bis zu ihren Kindern. Als Ausländer muss man damit erstmal umgehen lernen. Im Deutschen ist das Wort “Liebe” für das echte und einzigartige grosse Gefühl reserviert, etwas unglaublich Kostbares mit dem man nicht um sich wirft. Man verschwendet es nicht und das Wort ist mit Vorsicht zu gebrauchen, um Missverständnisse zu vermeiden. Gleichzeitig gibt es in der deutschen Sprache mehr Möglichkeiten, zu differenzieren, und die Form und Intensität von Zuneigung auf verschiedene Art und Weise zum Ausdruck zu bringen. Deutsch ist in dieser Hinsicht subtiler als das Englische.
In Deutschland begeht man heutzutage den Valentinstag - ob das mit einer Veränderung des Sprachgebrauchs einhergeht, weiss ich nicht. 
Der kommerzielle Ansatz mag kitschig und verlogen sein, auf der anderen Seite, was ist verkehrt an einem Fest, und sei es ein Fest für alles, was möglich ist? Feste stehen für Freude, und Freude hält die Liebe am Leben, durch die Zeiten, wenn es mal etwas holperig wird, und Durchhalten mehr als alles andere gefragt ist.
Wenn ich mir’s recht überlege, weiss ich nicht ob der exklusive Gebrauch von “Liebe” im Deutschen so eine gute Idee ist. Schliesslich ist sie nicht immer nur das ganz grosse überwältigende Gefühl, sie kommt auch oft in kleinen Funken von Güte, Resonanz und Wiedererkennen, und man kann sie finden, wenn man sich darauf einstimmt, hinsehen und hinhören lernt. 
Oft vernachlässigt und vergessen sind die Zuneigung und Liebe zu sich selbst. In diesem Sinne könnte man einfach etwas für sich selber tun - am Valentinstag, und sonst auch. So habe ich heute einige Dinge liegengelassen, die sich wichtiger machten als sie wirklich waren, und mir etwas Extra Zeit am Klavier gegönnt.

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