Tuesday, January 27, 2015

The Snow Storm that never came / Der Schneesturm der ausfiel


On Sunday, I had a performance, so my focus was more on the piano than on the weather report. I heard some rumors in the city about a major snowstorm, and I was planning to spend Monday in New York. I didn’t realize what was in the news until I checked my e-mails at home. My student Julian sent a copy of the weather report and suggested we reschedule her Monday evening lesson. It sounded convincing. I was planning to listen to a run-through of a friend’s concert program in the afternoon, but with regard to 20-30 inches of snow and wind gusts up to 65 mph it seemed safer to postpone that, too.

That left my own piano lesson with Seymour Bernstein. The storm warning didn’t go into effect until 1pm. The lesson ends at 2pm, which should give me more than enough time to get home before the worst.

On Monday morning it was snowing in New Jersey. The concerned messages that arrived from Germany overnight made me hesitate for a moment. Then, the seven winters I spent in New Hampshire came to mind, and all the trips to New York in all kinds of snow – it couldn’t get any worse than that.

The bus to New York arrived exactly on schedule. The roads were clear, and with little traffic we made it into the city in record time of 30 minutes! No snow in the city yet, but the sidewalks were white with salt, and a lot of people were carrying grocery bags.

When I turned around the corner to Seymour’s street, occasional snowflakes were falling out of the sky, somewhat tentative, melting immediately on impact with the salty pavement.  When I left 1 ½ hours later, the snow was holding its own on the sidewalk in spite of the salt. I had another hour to catch the bus. Normally I would walk the 30 blocks to the bus station, but yesterday the subway seemed the better choice.

The quick trip saved me a seat on the bus, because a sizeable line of passengers had already gathered in front of the gate 45 minutes before departure. Around that time the bus is hardly ever crowded, but I never considered that I might not be the only person trying to get out of the city before the storm. Fortunately I had a ticket – hundreds of people were waiting in line for access to the ticket machines.

This is not an unusual sight for rush hour, but with the storm coming, I wondered if everybody would get home.  Announcements from the speaker remained vague: “Due to inclement weather all busses in- and outbound are operating with delays.” It was impossible to catch a look at the situation outside, and I wondered if the announcement would eventually change to the information that service is shutting down.

At least that I had programmed the automatic feeder to serve three meals a day, left the heating at a comfortable temperature and the radio on so the cats could listen to music and stay informed, just in the unlikely case that I did get stranded in the city.
  
Busses came and went, but our bus was not among them. We’d been standing in line for about an hour, when an NJT official informed us that the 107 express is just coming through the tunnel. That doesn’t mean it’s there yet, but it existed, and was apparently moving in the right direction.

I can’t begin to imagine what it must be like for the bus driver to finish one ride and go right back out into the mayhem for the next trip. If he did have any concerns you’d never know.

For the two hours we crept along the highway. Visibility was low and it was getting dark. It was hard to say where we were, and whether it was the snow, that held us up or rush hour traffic.

I got home around six, well before transportation, bridges and tunnels shut down. With the exception of emergency vehicles, all cars were ordered off the road after 11 pm. Everybody waited for the storm that never came. In the course of the evening it stopped snowing altogether. The wind seemed to pick up when I went to bed around midnight, and I was ready to find the windows plastered with snow in the morning. Instead, the view out the window revealed a peaceful wintery landscape, and I rushed out to take a few pictures before it all fell victim to shovels, snowplows and snowblowers.

The front steps, unshoveled

Peachtree Road







Footprints in the snow



School's out, let's shovel

The sound of snowblowers cuts through the silence. (In summer, it's lawnmowers, leaf blowers in the fall.)



Am Sonntag hatte ich ein Konzert, und meine Aufmerksamkeit war mehr auf das Klavier als auf den Wetterbericht gerichtet. Ich hörte zwar einige Gerüchte in der Stadt über einen heraufziehenden Schneesturm, und ich hatte vor, den Montag in New York zu verbringen. Die Realität – oder besser, die Voraussage, erreichte mich aber erst als ich zu Hause meine e-mails las. Meine Schülerin Julian schickte mir ein Kopie des Wetterberichts und schlug vor, ihre Stunde am Abend zu verlegen. Nachmittags wollte ich mich mit einem Freund treffen um sein Konzertprogramm anzuhören, aber das haben wir angesichts der zu erwartenden Schneemassen und Sturmböen dann doch lieber verschoben.
  
Übrig blieb meine eigene Klavierstunde bei Seymour Bernstein. Da die Sturmwarnung aber erst um 13 Uhr in Kraft trat, und die Stunde um 14 Uhr zu Ende ist, würde das wohl reichen, um noch vor dem Schlimmsten nach Hause zu kommen.

Montags morgens schneite es in New Jersey. Die besorgten e-mails, die über Nacht aus Deutschland eingetroffen waren, liessen mich einen Augenblick zögern. Dann erinnerte ich mich an meine sieben Winter in New Hampshire und Fahrten nach New York bei Schnee und Eis – schlimmer konnte es eigentlich nicht werden.

Der Bus nach New York war pünktlich auf die Minute. Die Strassen waren frei, und bei wenig Verkehr legten wir die Strecke in die Stadt in der Rekordzeit von 30 Minuten zurück. In der Stadt schneite es noch nicht, aber die Bürgersteige waren frisch eingesalzen. Mir fiel auf dass viele Leute Einkaufstüten mit Lebensmitteln nach Hause trugen.

Zögerlich fing es an zu schneien als ich in Seymours Strasse einbog. Anderthalb Stunden später konnte auch das gepökelte Strassenpflaster dem Schnee nichts mehr anhaben. Ich hatte eine Stunde Zeit bis mein Bus fuhr, und ware normalerweise die 30 Blocks zu Fuss gegangen, aber die U-Bahn schien dann doch die bessere Wahl.

Die Entscheidung garantierte mir wahrscheinlich den späteren Sitzplatz im Bus, denn als ich am Busbahnhof ankam, hatte sich bereits eine ansehnliche Schlange am Bussteig angesammelt, 45 Minuten vor Abfahrt. Normalerweise ist um die Zeit nicht viel Betrieb, aber ich hatte nicht darüber nachgedacht, dass ich nicht die Einzige war, die es eilig hatte, noch vor dem Sturm die Stadt zu verlassen. Zum Glück hatte ich eine Fahrkarte; denn vor den Fahrkartenautomaten warteten Hunderte von Leuten.

Das ist in der Hauptverkehrszeit nichts Ungewöhnliches, aber diesmal fragte ich mich doch, ob wohl alle nach Hause kommen würden. Die Ansagen aus dem Lautsprecher blieben vage “Wegen des schlechten Wetters verkehren alle Busse in- und aus der Stadt mit Verspätung.” Es war unmöglich, einen Blick auf die Lage draussen zu werfen, und ich fragte mich, ob die Ansage schliesslich nur noch die Einstellung des Verkehrs verkübden würde.

Wenigstens hatte ich zu Hause den Futterautomaten auf drei Mahlzeiten pro Tag programmiert, die Heizung auf eine angenehme Temperatur eingestellt, und das Radio angelassen, damit die Kater Musik hören und sich über die aktuelle Lage informaieren konnten, falls ich doch in der Stadt hängenblieb.

Busse kamen an und fuhren wieder ab, unserer war nicht dabei Nach ungefähr einer Stunde verbreitete ein Angstellter der Verkehrsgesellschaft die Nachricht, der 107 sei beim Durchqueren des Tunnels gesichtet worden. Das hiess zwar nicht, das er schon da war, aber er existierte und bewegte sich offenbar in die richtige Richtung.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie das für den Busfahrer ist, eine Fahrt zu beenden und sich sofort wieder ins Getümmel zu stürzen, aber falls er Bedenken hatte, liess er sich nichts anmerken.

Zwei Stunden krochen wir die Autobahn entlang. Die Sicht war schlecht, und es wurde dunkel. Es war schwer zu sagen, wo wir waren auf der Strecke, und ob wir im Sturmstau standen, oder im ganz normalen Berufsverkehr

Gegen sechs war ich zu Hause, lange bevor der öffentliche Nahverkehr eingestellt, und die Brücken und Tunnel geschlossen wurden. Ab 23 Uhr bestand allgemeines Fahrverbot, mit Ausnahme von Rettungsfahrzeugen. Dann warteten alle auf den Sturm, der nicht kam. Im Laufe des Abends hörte es auf zu schneien. Als ich um Mitternacht ins Bett ging, blies starker Wind den Schnee von den Dächern, und ich war darauf gefasst, am Morgen die Fenster von Schnee verklebt zu finden.

Anstatt dessen bot sich draussen eine friedliche Winterlandschaft, und ich ging schnell einige Fotos machen, bevor die Herrlichkeit Schneeschaufeln, Schneepflügen und snowblowers zum Opfer fiel.

1 comment:

  1. Liebe Birgit,
    danke für diesen Blog, der für mich ein Gleichnis für das Leben ist: Viele Menschen achten auf Warnungen, haben Bedenken und Ängste, trauen sich nicht, und dann versäumen sie den größten Teil ihres Lebens. Hier auf Fehmarn habe ich mir angewöhnt, morgens aus dem Fenster zu schauen, wie das Wetter ist. Dann kann ich mich immer noch entscheiden, zu Hause zu bleiben. Ich wünsche Dir viel Freude in Eurer Winterlandschaft!
    Liebe Grüße, Beate

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