It’s the morning of an ordinary workday. Plenty of things lie ahead that I don’t like to do, but I’ve been putting them off long enough to get proof that they won’t get done by themselves. In order to brace myself, I go out for a walk. Exercise, fresh air and touching base with the neighborhood always holds the possibility of unexpected perks that may lift the mood.
Towards the end of my round it happens. The sunlight hits a sparkling object on the pavement: my lucky penny for the day! I pick it up and put it in my pocket, ready to head home and tackle the tasks.
There must be some magic at work that draws my gaze to the spot on the ground where someone else dropped a coin, though over the years, I have developed a hunch for promising hunting grounds. Parking lots by a supermarket or drugstore are a good address; places with a high turn-over like the Seven-Eleven a block down from my street. People don’t pay much attention to things falling out of their pockets when they’re in a hurry to pick up a snack or a coffee.
Lucky pennies |
Certain ethical considerations arise: is it ok to take a penny you find inside a store, or does that belong to the staff? Taking what’s not yours creates bad karma, but a donation into the tip jar at the cashier’s has appeased the gods so far. The bus driver doesn’t have a tip jar, but chances are the cleaning crew will sweep out whatever is on the floor at the end of the day. I can’t take responsibility for lucky pennies going to waste, so - unless another passenger gets ahead of me - I do pick up lucky pennies on the bus.
Talking about busses: years ago, back in Germany, I almost got into an accident picking up a lucky penny. I was going pretty fast on my bike on a busy road when I spotted one on the ground at the bus stop. The instant I hit the brakes I heard loud, aggressive honking - focussed on the penny ahead I’d failed to notice the bus behind me. It must have been the lucky penny that kept me from getting run over.
Do some pennies bring more luck than others? Does it run out over time? I usually keep them in my pocket until the end of the day or until they can be exchanged for new ones. At that point, the previous harvest goes into a special “lucky-penny-piggy-bank.” Once it is full, I take the coins to the bank and the value has to used for a meaningful purpose so that good luck is returned to circulation.
Lucky Penny Piggy Banks |
My last collection of German “Pfennige” went into the purchase of a pair of solid winter shoes on December 27, 2001. The following day I would leave my native country for New Hampshire. It seemed appropriate to take the first steps on unknown, frozen ground in shoes from the place that had provided the foundation for adventures that lay ahead.
Winter in New Hampshire |
My first collection of lucky pennies in the US paid the fee for Siddhartha and Genie Ramses, the two fabulous cats I had just adopted from Homeward Bound in the Heartland, an animal rescue organization.
Siddhartha (r) und Genie Ramses (l) |
Nine years later, I don’t have a cause in mind, but my two “Lucky-Penny-Cows” refuse to swallow another coin. It takes considerable time to to relieve them of their contents. Prying out about $20 worth of bills, I realize that it’s better to store them separately. I must have had that idea before, because I also find a handwritten and dated note: $ 50 found at Lincoln Center., NYC
The two bags full of coins that I log into the city weigh a ton. I’ve called the bank to make sure they’re open on Sundays, and their coin-counting machine is up and running. Due to construction, the subway skips the stop where I need to get off. This gives me the chance to schepp the lucky harvest a little longer, while searching my mind for meantingful projects that can use a donation.
Penny Arcade |
The bills find their way into the guitar case of two street musicians. The proceeds from the coins (2444 pennies, 96 5c coins, 265 dimes, 79 quarters, 1 dollar) go to International House , my “home” in NYC while studying piano with Seymour Bernstein in the winter of 1999/2000. The $ 50 that I found at Lincoln Center support “Make Music New York,” the festival that fills the city’s streets with music at the beginning of summer and winter - may it continue for years to come.
Receipt of the coin collection |
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Glückspfennig-Geschichte
Es ist ein ganz normaler Morgen an einem Werktag. Ich habe eine Reihe von Dingen au tun, zu denen ich keine Lust habe, aber ich habe sie bereits lange genug vor mir her geschoben um zu beweisen, dass sie sich nicht von selbst erledigen. Zur inneren Stärkung gehe ich erstmal spazieren. Bewegung, frische Luft und ein Rundgang durch die Nachbarschaft eröffnen immerhin die Möglichkeit unerwarteter Begegnungen und Entdeckungen, die die Stimmung heben.
Gegen Ende meines Spaziergangs passiert es: vor mir auf dem Boden glitzert eine Münze in der Sonne; mein Glückspfennig für den Tag. Ich hebe ihn auf, stecke ihn in die Tasche. Jetzt fühle ich mich fit um ungeliebte Aufgaben in Angriff zu nehmen.
Eine geheimnisvolle Energie muss am Werk sein, die meinen Blick immer da zu Boden lenkt, wo jemand eine Münze fallengelassen hat. Allerdings habe ich im Lauf der Jahre ein Gefühl für vielversprechende Jagdreviere entwickelt. Parkplätze bei Supermärkten sind eine gute Adresse, Orte mit viel Publikumsverkehr wie der Seven-Eleven Laden in der Nähe meiner Wohnung, der die Umgebung 24 Stunden rund um die Uhr mit Getränken und Snacks versorgt. Wenn die Zeit knapp, der Hunger gross und der Koffeinspiegel niedrig ist, ist für Gegenstände, die zufällig aus der Hosentasche oder aus dem Portemonnaie fallen, nicht mehr viel Aufmerksamkeit übrig.
Gefundenes Glück |
Gewisse ethische Gesichtspunkte verdienen Beachtung. Ist es in Ordnung, einen Pfennig einzustecken, den man im Geschäft findet, oder handelt es sich da um Eigentum des Personals? Etwas zu nehmen was einem nicht gehört erzeugt schlechtes Karma, aber eine Spende in den Trinkgeld-Becher an der Kasse hat bisher die Götter beschwichtigt.
Im Bus gibt es kein Gefäss für Trinkgeld, aber die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass Gückspfennige am Ende des Tages weggefegt werden und auf dem Müll landen, mit allem anderen was auf dem Boden liegt. Eine solche Verschwendung kann ich nicht verantworten, und aus diesem Grund hebe ich Glückspfennige auf, die ich im Bus finde - es sei denn, ein anderer Passagier kommt mir zuvor.
Von wegen Busse: Vor Jahren, als ich noch in Köln lebte, hat mich die Rettung eines Glückspfennigs mal um ein Haar in einen Unfall verwickelt. Ich fuhr auf einer belebten Strasse ziemlich schnell mit dem Fahrrad, als ich an einer Bushaltestelle einen Pfennig auf dem Pflaster blinken sah. Mein sofortiges Bremsmanöver resultierte in einem wütendem Hupkonzert. Den Pfennig vor mir hatte ich gesehen, den Bus hinter mir nicht. Vielleicht war es ja der Pfennig, der ihn noch rechtzeitig gestoppt hat.
Bringen manche Pfennige mehr Glück als andere? Ist das Glück, das sie bringen, unbegrenzt haltbar? Ich lasse sie normalerweise so lange in der Tasche bis ich Nachschub finde. Die alten sammle ich in einer speziellen Sparbüchse. Wenn sie voll ist, bringe ich die Münzen zur Bank und der Gegenwert wird in einer sinnvollen Verwendung zugeführt, damit das Glück wieder in Umlauf kommt.
Glückspfennig-Sparkühe |
Für meine letzte deutsche Glückspfennigsammlung erstand ich am 27.12.2001, dem Tag vor meiner Umsiedlung in die USA, ein paar solide Winterschuhe. Den ungewohnt harten Winter in New Hampshire mit Schuhen aus der Heimat zu bewältigen gab mir das Gefühl einer soliden Grundlage.
Winter in New Hampshire |
Mit der ersten Sammlung amerikanischer Glückspfennige bezahlte ich die Adoptionsgebühr bei Homeward Bound in the Heartland , der Tierschutzorganisation, der ich meine beiden fabelhaften Kater verdanke.
Siddhartha (r) und Genie Ramses (l) |
Neun Jahre später habe ich keinen Verwendungszweck im Kopf, aber die beiden “Glückspfennigkühe” sind bis zum Platzen gefüllt. Es dauert eine ganze Weile, den Inhalt herauszupuhlen. Münzen und $ 20 in Scheinen haben sich ineinander verhakt, die Scheine hebt man besser separat auf. Die Idee muss mir schonmal gekommen sein, denn ich finde auch einen handgeschriebenen, datierten Zettel: $ 50 gefunden, am Lincoln Center in New York.
Mit zwei bleischweren Taschen voller Münzen mache ich mich auf den Weg in die Stadt. Die Bank ist sonntags geöffnet, ein Münzzählautomat vorhanden und funktionstüchtig - das hat man mir jedenfalls am Telefon versichert. Wegen Gleisbauarbeiten fährt die U-Bahn an der Haltestelle durch, wo ich aussteigen muss. So kann ich mein Glück noch ein bisschen länger mit mir herumtragen, während ich nach Ideen für Verwendungszwecke suche.
Münzzählmaschine |
Die Dollarscheine landen im Gitarrenkasten zweier Strassenmusikanten. Der Erlös der Münzsammlung (2444 1-cent, 96 5-cent, 265 10- cent, 79 25 cent- Münzen,1 Dollar) geht an International House, das Studentenwohnheim, wo ich während meines Klavierstudiums bei Seymour Bernstein im Winter 1999/2000 ein Zuhause fand. Die
$ 50, die am Lincoln Center auf der Strasse lagen, überweise ich an Make Music New York, das Musikfestival, das jedes Jahr zum Sommer- und zum Winteranfang die Strassen der Stadt mit Musik füllt - auf dass es noch viele Jahre so weitergeht.
Quittung für die Münzen |
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