At the beginning of every new school year I stand in front of the
big chart in my studio and face the cruel task of erasing the testimony of last
year’s good work. Practice points, the check marks for attendance of
performance classes and recitals played, everything falls victim to the big
black sponge. Everybody’s back to zero, starting on a blank slate.
Practice Chart 2014-15 |
Children and teenage students in my studio keep a note book – the
usual spiral bound – where we write down the assignments from week to week. I
make a table, consisting of a column that lists each item, and a column for
each day of the week. Ideally, students keep it on the music stand of their
instrument when they practice and check off each item or task on the list as
they finish it.
This helps students carry over the suggestions from the lesson into
their daily work. Of course, everybody is welcome to do more or add other
things, but the list reminds them of the tasks that need to be done before
everything else.
At each lesson we add up the practice points and enter them into the
chart. You get one point for each day of practicing, - 30 minutes five times a
week is the recommended minimum for elementary level, more advanced students
write down the time and get one point for every 30 minutes of practice. But you
only get points if you checked off the list.
I always feel so sorry when a student who had a really good practice
week didn’t check off. I really like to watch that chart fill up with
checkmarks, but in this case the rules are the rules. Keeping track of what you
do is a part of the task and a skill to be learnt. Of course the most important
thing is that students practice in the first place, but I like to give rewards
for good work: a certificate for twenty points, a little gift for one hundred,
and then we aim for 200, until the chart bursts out of its seams, and we have
to write the “hundreds” at the beginning of the line.
Actually – this year, we’ll have bracelets instead of certificates.
I always got terribly behind printing out the certificates, and then it became difficult to keep track whom I
owed what.
I got the bracelets in advance. I also think they’re prettier, and,
hopefully, more appreciated than sheets of paper that disappear in a folder.
In order to make progress you have to spend a certain amount of TIME
at the piano. In addition to that, it’s important HOW you spend your time. Last
year I began to add “quality points” to the points-per-30-minute-session. So,
you can gain, let’s say, an additional three points if you play your scale or
technical exercise perfect the first time you try, or if you learn a piece all
by yourself, memorize or do additional independent work.
I don’t have a “system” for these extra points. I began to assign
them spontaneously one day, and I do it as we go along. I’ve started to wonder
about fairness, because I can’t guarantee that all students get the same amount
of opportunities at “quality points.” Some have started to bargain, at least
occasionally: Do I get five extra points if I memorize this piece? I try to
keep things in check, but I don’t want this to grow into a big bureaucratic
effort. I think the students understand what it’s about: Keeping track of your
practice. It’s a game that helps you learn and focus.
It’s not a race, but it’s fine to compete with yourself, and see
whether you can do just as good or even better than last year. I do acknowledge
the “practice” – and “recital champions” each year, and “perfect attendance” at
the monthly group classes.
Students who have reached an advanced level of playing, or students
in high school might find the practice points a little silly, and not specific
enough to describe their practice experience.
For those students, and for adults I recommend keeping a practice
journal. There are many ways to do this, but the basic idea is the same as the
practice points: to keep track of the time you spend at the piano, and observe
what you do with it.
I started to keep one during a sabbatical fifteen years ago, and I
continue to do it. During my sabbatical I had many hours each day to practice,
but I didn’t get anywhere until I started to monitor my practice habits. I set
goals, developed practice steps to get there, and the journal helped me make
sure I followed them. I also wrote down observations about the music I was
playing, about approaches that worked or didn’t work.
If you write down what happens when you practice you take it out of
yourself and give yourself a chance to look at it on the page. It’s like
looking into a mirror. The insights can be quite amazing.
Currently, most students I teach are in 2nd through 8th
grade in school. In terms of playing they are at the elementary - to
intermediate level. Keeping a practice journal is still a couple of years ahead
for most of them, but if they continue to work like they have I’m confident
that they’ll get there.
Until then, we’ll enjoy filling up the practice chart on the wall in
my studio, and collecting little rewards for the milestones on the way.
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Übepunkte – ein Mittel zur Übemotivation und
Selbstbeobachtung der Schüler
Am Anfang jeden Schuljahres stehe ich vor der
grossen Tafel in meinem Unterrichtszimmer und stelle mich der schweren Aufgabe,
den Beweis der guten Arbeit des letzten Schuljahres auszuwischen. Übepunkte,
Konzertauftritte und Teilnahme an der monatlichen Gruppenstunde, alles fällt
dem schwarzen Schwamm zum Opfer. Alle fangen wieder von vorn an, bei Null.
Übetabelle 2014-15 |
Die Kinder und Teenager, die bei mir Unterricht
haben, führen ein Aufgabenheft, worin wir jede Woche die Hausaufgaben
eintragen. Ich mache eine Tabelle, mit einer Spalte für die Liste der Aufgaben
am Anfang und einer Spalte für jeden Tag der Woche. Idealerweise sollen die
Schüler das Aufgabenheft beim Üben mit den Noten auf dem Klavier haben und jede
Aufgabe abhaken, wenn sie damit fertig sind.
Das sorgt für Kontinuität zwischen den
Anweisungen die im Unterricht gegeben wurden und dem häuslichen Üben. Natürlich
kann jeder darüberhinaus noch spielen, was er/sie will, aber die lIste führt
die Aufgaben auf, die unbedingt erledigt werden müssen, am besten zuerst.
In jeder Unterrichtsstunde addieren wir dann
die Übepunkte und tragen sie auf der grossen Tafel ein. Es gibt einen Punkt für
jeden Übetag. Für Anfänger empfehle ich 30 Minuten an wenigstens fünf Tagen in
der Woche. Fortgeschrittenere Schüler schreiben die Übezeit auf, und bekommen
einen Punkt pro 30 Minuten. Allerdings bekommt man nur dann Punkte, wenn man
die Liste abgehakt und die Zeit aufgeschrieben hat.
Es tut mir immer so leid, wenn jemand eine gute
Übewoche gehabt hat, aber keine Punkte bekommt weil nichts im Heft steht. Es
ist macht so viel Spass zu sehen, wie sich die Liste and der Wand mit Punkten
füllt, aber in diesem Fall gibt es kein Pardon. Buch zu führen über das, was
man tut gehört mit zur Aufgabe und ist eine Fertigkeit, die gelernt werden
soll. Natürlich ist das Wichtigste dass geübt wird, aber ich gebe auch gern
Belohnungen für gute Arbeit: eine Urkunde für zwanzig Übepunkte, ein kleines
Geschenk für hundert, und dann geht’s weiter mit zweihundert, bis die Tabelle
aus den Nähten platzt und wir die Hunderter an den Anfang der Reihe schreiben
müssen.
Dieses Jahr gibt es Armbändchen statt Urkunden.
Ich war immer hinterher mit dem Ausdrucken, und hatte dann Mühe, den Überblick
zu behalten wem ich was schulde. Die Armbändchen konnte ich im voraus besorgen,
und ich finde sie attraktiver als ein Blatt Papier, das in einem Ordner
verschwindet.
Um Fortschritte am Klavier zu machen muss man
eine bestimmte Zeit mit Üben verbringen. Darüberhinaus ist es wichtig, wie man
diese Zeit verbringt. Letztes Jahr fing ich an, zusätzlich zu den
„Zeit-punkten“ „Qualitätspunkte“ zu verteilen. So kann man zum Beispiel drei
extra Punkte verdienen, wenn man die Tonleiter oder technische Übung sofort
beim ersten Mal perfekt spielt , ein Stück selbständig einstudiert,
auswendiglernt, oder sonstige freiwillige Projekte aus führt.
Für diese Punkte habe ich kein System. Ich fing
eines Tages spontan damit an, und sie ergeben sich oft im Laufe des Unterrichts.
Ich kann nicht garantieren, dass ich allen Schülern die gleichen Chancen für
Zusatzpunkte geben und habe mich gefragt, wie fair das ist. Manche Schüler
handlen gerne: Kann ich fünf extra Punkte haben, wenn ich das Stück
auswendiglerne? Ich versuche so gerecht wie möglich zu sein, möchte aber auch
nicht, dass das Punktesystem in eine grössere bürokratische Angelegenheit
ausartet. Ich glaube, die Schüler verstehen von selber, worum es hier geht:
einen Überblick über das Üben zu bekommen.
Es ist kein Wettbewerb zwischen den Schülern,
aber man kann sich selbst herausfordern, versuchen, genausoviel, und vielleicht
noch mehr zu Üben. Und es gibt eine kleine Belohnung am Ende des Jahres für die
„Übesieger,“ sowie für alle, die an allen Gruppenstunden teilgenommen haben,
und für die, die meisten Konzertauftritte hatten.
Fortgeschrittene Schülern oder Schülern im
Highschool- Alter (Klasse 9-12) mögen die Übepunkte ein wenig lächerlich
vorkommen, und zu allgemein, um ihrem Üben gerecht zu werden.
Diesen Schülern, sowie Erwachsenen, empfehle
ich ein Übetagebuch zu führen. Man kann dies auf vielerlei Weise tun, die
Grundidee ist dieselbe wie bei den Punkten: einen Überblick zu bekommen über
die Zeit, die man am Klavier verbringt, und zu beobachten was man damit
anfängt.
Vor 15 Jahren während eines „Sabbatjahres“ habe
ich selber angefangen ein Übetagebuch zu führen, und ich tue es bis heute. Ich
hatte damals viele Stunden am Tag Zeit zum Üben, aber ich bekam nichts
Richtiges geschafft, bis ich anfing, mir über meine Übegewohnheiten
Rechenschaft abzulegen. Ich setzte mir Ziele, entwickelte Übeschritte um sie zu
erreichen, und das Übetagebuch half mir, ihnen zu folgen. Auch machte ich mir
Notizen über die Stücke, die ich spielte, über den Erfolg oder Misserfolg von
Übemethoden.
Wenn man aufschreibt was am Klavier und in
einem selber beim Üben vorgeht, hält man sich vor Augen was man tut. Es ist so
als würde man in den Spiegel sehen. Man kann zu erstaunlichen Einsichten
kommen.
Die Mehrzahl der Schüler, die ich zur Zeit
unterrichte, ist im 2.bis 8. Schuljahr, Klavieranfänger bis zur Mittelstufe.
Ein paar Jahre werden noch vergehen, bis ein Übetagebuch für sie das Richtige
ist, aber wenn sie so weitermachen wie bisher haben sie gute Chancen, an den
Punkt zu kommen.
Bis dahin werden wir weiterhin mit viel Freude
die Übetafel an der Wand ausfüllen und den Weg zum Ziel mit kleinen Belohnungen
versüssen.